Bundesfinale von Jugend Präsentiert in Berlin – die Finalist:innen der DSA berichten

Autor:innen: Irina-Daria Avram-Popa,
Maria Mandachescu,
Daria Ciurea,
Grigore Sbarcea-Valeriu

Vor ein paar Tagen sind wir aus Berlin von der Finalrunde des Jugend Präsentiert Wettbewerbs zurückgekehrt. Obwohl wir nur vier Tage dort verbracht haben, bedeutete die Erfahrung sehr viel für uns. Sie war voller nützlicher und gut organisierter Aktivitäten sowie interessanter Interaktionen mit verschiedenen Menschen, mit denen wir wertvolle Gespräche geführt haben. Bevor wir jedoch die Zeit in Berlin mit Herrn Goldbeck im Detail beschreiben, sollten wir die Präsentationen erklären, die uns nach Berlin gebracht haben.

 

Was haben wir also getan, um bis ins Bundesfinale zu kommen? Es war nichts, was auf magische Weise oder über Nacht passiert ist. 

Für die erste Runde, die wir entweder durch den Sieg in der Schulrunde (Daria und Grigore als Team mit einer Präsentation zum Thema „KI – Chance oder Gefahr?“) oder durch das Bestehen der Videorunde (Irina mit der Präsentation „Wie träumen blinde Menschen?“ und Masha mit einer über das Thema „Was ist Niedlichkeit?“) erreicht haben, mussten wir fünfminütige Präsentationen vorbereiten. Danach folgte das Online-Länderfinale, für das wir die bestehenden Projekte verbessert haben, sodass sie statt 5 nun 6 Minuten dauerten. In dieser Runde gewann Masha den 1. Platz unter allen Teilnehmern der Auslandsschulen, und das Weiterkommen bedeutete für uns vier die Qualifikation für das Finale. 

Für die nun 8-minütigen Präsentationen erhielten wir ein Oberthema, nämlich „Farben“. So mussten wir neue Ideen für das finden, was wir sowohl online als auch live in Berlin präsentieren würden. Obwohl wir uns an dasselbe Thema halten mussten, waren unsere Präsentationen sehr unterschiedlich: Daria und Grigore präsentierten die Rolle der Farben im Marketing, indem sie sich auf die kulturellen und biologischen Assoziationen der Menschen in Bezug auf Farben bezogen und wie diese genutzt werden können, um Käufer zu manipulieren. Masha erklärte detailliert, wie irisierende Farben entstehen und was für eine Wissenschaft dahintersteckt, während Irina sich mit der Frage beschäftigte, welche Farbe Musik hat, wobei sie sich auf Synästhesie konzentrierte. 

 

Am Freitag, dem 20.09., kamen wir dann in Berlin an. In der Jugendherberge, in der wir untergebracht waren, gab es eine kurze Begrüßung, in der uns erklärt wurde, was uns in den folgenden Tagen erwartete. Teilnehmer des Projekts waren nicht nur aus verschiedenen Bundesländern Deutschlands, sondern auch aus mehreren Ländern Europas angereist: aus Spanien, Portugal, der Schweiz, der Türkei und natürlich wir aus Rumänien. Am selben Tag genossen wir außerdem eine spannende Bootsfahrt auf der Spree (mit Reiseführung), wo wir die Stadt in all ihrer Pracht kennenlernen konnten. Am Abend, als wir wieder in der Herberge ankamen, gingen alle früh schlafen – denn uns stand ein aufregender Tag bevor. 

Am Samstag war es soweit: wir mussten unsere Präsentationsfähigkeiten unter Beweis stellen. Präsentiert wurde in der Lise-Meitner- Schule, von 10:30 bis 15:00 Uhr, mit einer kurzen Mittagspause dazwischen. Wenn man seine Präsentation schon gehalten oder man noch genug Zeit zur Verfügung hatte, konnte man am Rahmenprogramm teilnehmen: tolle Aktivitäten wie u.a. eine Schnitzeljagd, eine Führung durch die Schule, das selbstständige Bedrucken von Beuteln und T-Shirts, das Gestalten von Postkarten oder Spiele wie Spikeball und Tischtennis waren im Angebot. Nachdem alle Teilnehmer präsentiert hatten, wurden die besten Sechs Präsentationen bekanntgegeben und kurz danach erwartete uns noch eine schöne Überraschung: ehemalige Teilnehmer von Jugend Präsentiert haben uns Präsentationen über ihr aktuelles Fachgebiet beispielsweise im Studium vorgestellt. Es war eine wirklich interessante Erfahrung. 

Der Sonntag begann früh mit einem schnellen Frühstück und dem Check-out aus der Jugendherberge. Wir fuhren zur finalen Show von „Jugend präsentiert“, wo die sechs Finalisten ihre Präsentationen zum Thema „Farben“ vor einem großen Publikum und einer Jury hielten. Der Saal war voll, und die sechs Finalisten lieferten beeindruckende Vorträge zu verschiedenen naturwissenschaftlichen Themen, alle im Zusammenhang mit dem großen Thema „Farben”. Jeder von ihnen stellte seine Präsentation auf kreative und informative Weise vor, was die Jury und das Publikum gleichermaßen begeisterte. Nach den Präsentationen war die Spannung bei der Bekanntgabe der Gewinner deutlich spürbar. Die besten wurden mit Preisen ausgezeichnet, und es war ein aufregender Moment für alle Beteiligten. Zwischendurch sorgte eine deutsche Sängerin für musikalische Unterhaltung. Nach der Preisverleihung war es Zeit für den Abschied. Wir verabschiedeten uns von den anderen Schülern, die wir während der letzten Tage kennengelernt hatten. Es war ein bisschen traurig, aber auch schön zu sehen, wie viele neue Freundschaften und Kontakte durch den Wettbewerb entstanden sind. Anschließend besuchten wir einen Flohmarkt in der Nähe der Berliner Mauer, der viele interessante Stände bot. Am Abend aßen wir den berühmten Berliner Döner und machten danach einen Spaziergang vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor, wo die nächtliche Beleuchtung eine besondere Atmosphäre schuf. Am Montagmorgen nutzten wir die Zeit zur Erholung und packten nach einem gemütlichen Frühstück unsere Sachen für die Rückreise. Der Flug nach Hause war lang, doch wir waren glücklich über die spannenden Erlebnisse in Berlin und stolz, beim Bundesfinale von „Jugend Präsentiert dabei gewesen zu sein. 

 

Während der drei wundervoll verbrachten Tage in der Berliner Jugendherberge hatten wir die Möglichkeit einen neugierigen Blick auf die deutsche Jugend zu werfen und diese besser kennenzulernen. Unter den 100 Finalisten/-teams gab es etwa 120 Jugendliche, neun davon Ausländer – wir, die vier Rumänen, Luis aus den Kanarischen Inseln, Mariana aus Portugal (sie schaffte es sogar unter die Top Sechs), Nilüfer aus der Türkei, Oda aus der Schweiz und Vincent aus Spanien. Da wir schon vor dem Bundesfinale bei der Online-Präsentationsakademie teilgenommen hatten und uns untereinander kannten, blieben wir kurz nach unserer Ankunft in Berlin zusammen und versuchten uns einander wegen der baldigen Präsentationen zu entspannen. 

Auf der Spreefahrt am Abend wurde dann unser gerade „nicht deutscher Bund“ aufgelöst: ununterbrochen wurden Gespräche mit den anderen geführt und ein wilder Austausch von allen möglichen Informationen entstand auf einmal. Die Deutschen waren verblüfft, als sie hörten, dass Zugtickets in Rumänien kostenlos für Schüler sind oder wie unser Bildungssystem funktioniert. Wir selbst staunten über das Vorhandensein des politischen Unterrichts in Schulen. Neugierig haben wir sie dann über die politische Lage Deutschlands und die immer rasant wachsende Popularität der rechtsradikalen Partei AfD ausgefragt. Die Meinungen waren sehr unterschiedlich. Manche waren sehr kritisch, andere eher neutral, aber trotzdem ganz gut informiert, und einige auch leidenschaftliche Anhänger der Partei: im Zimmer, flatterte die deutsche Flagge stolz. Noch eine bemerkenswerte Entdeckung war die hohe Anzahl an Deutschen mit ausländischen Wurzeln, darunter auch Raissa, die mit vier Jahren aus Craiova nach Deutschland umgezogen war. 

Schließlich erwartet uns dieses Jahr noch eine weitere Herausforderung – Jugend Debattiert, aber für euch, die kommenden Generationen von Zehntklässlern, wartet all das oben Beschriebene mit offenen Armen. Die Erfahrung mit und bei Jugend Präsentiert war erstklassig, vom ersten bis zum letzten Detail, von den lecker vorbereiteten Büffets bis zu der Veranstaltung des großen Finales. Auf dem langen Weg gab es viele Hindernisse, aber die Mühe diese zu überwinden war die Berlinreise unbedingt wert. 

 
Veröffentlicht am 04.10.2024
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