Der letzte Gang über die Schulstufen: Ein Abschied voller Erinnerungen
Autorin: Petra Stoian
Wir befinden uns wieder auf den Treppen, die wir tausende Male hinauf und hinuntergelaufen sind. Fast zum letzten Mal laufen wir sie noch einmal hinunter. Begeistert und nostalgisch fühlen wir uns bereit – oder doch nicht? – für unsere letzte Glocke. Die Glocke, die das Ende der Schulzeit verkündet.
Schön angekleidet, in unseren bunten und prächtigen Roben und Hüten, die wir kaum erwarten können, in die Luft zu werfen, warten wir auf die Zeremonie. „Gaudeamus Igitur“ erklingt in der Ferne. Schüler formen mit frischen und zarten Blumen ein Spalier, die „Brücke der Ewigkeit“, die wir auch im ersten Schuljahr überquert haben.
Froh und begeistert füllen wir den Schulhof mit unserer Anwesenheit und lauschen den Reden des Schulleiters Herrn Stoica und der Schulleiterin Frau Babiuc. Der Leiter der Spezialabteilung, Herr Wulff, zitiert aus Goethes „Faust“, dem Namensgeber unserer Schule: „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, und grün des Lebens goldner Baum.“ Daher muss man das Leben umarmen, spüren und es in unser ganzes Wesen eindringen lassen, weil es reich, bunt und großzügig ist.
Die Klassenlehrer der 12B und 12C, Herr Goldbeck und Herr Festring, teilten ihre Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit in der Spezialabteilung – diesmal in Versen! Von den Online-Pandemiezeiten bis zu unserem Frühlingsausflug, von den eigenartigen Momenten, die wir als Klasse erlebten, bis zu den Tagen, an denen wir zu spät zum Matheunterricht kamen. Eine Welt, die nie in Vergessenheit geraten wird, ein Teil von uns, der uns gelehrt hat, dieser großen Welt als gebildete Menschen beizutreten. „Ihr seid unser ganzer Stolz, geht, weil ihr bereit seid!“
Schritt für Schritt gehen die Schüler auf die Bühne, während zum letzten Mal die Namen aus dem Katalog gerufen werden. Strahlender Sonnenschein und fröhliche Gesichter schmücken die ganze Bühne, während wir uns wieder als eine Klasse vereinen. Zudem erfreuen uns die Klassen 12A und 12B mit jeweils einem Tanz, der uns an diesem Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Die Klassensprecher halten ebenfalls Reden, in denen sie die schönsten vier Jahre Revue passieren lassen, mit den ewigen Erinnerungen und den Freundschaften, die geschlossen wurden. Sie erzählen vom „Wunder des Treffens“, bei dem die Lehrer die Schüler auf das Leben vorbereitet haben und dabei bunte Spuren hinterließen.
Fotos und Tränen, Sehnsucht und die Erkenntnis: Wie man immer wieder hört, liegt sie nun vor und gleichzeitig hinter uns: die schönste Zeit unseres Lebens. Wir haben die Hüte genommen und sie in die Luft geworfen. Gleichzeitig flogen auch weiße Tauben in den blauen Himmel, ein heiterer Himmel, genauso wie unsere Zukunft.