„Mehr als ein Vierteljahrhundert“ – Festakt zum Jubiläum der Deutschen Spezialabteilungen in Rumänien

Autor: Pressemitteilung Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar
Alle Bilder außer Programm und Cover: (c) Pazmany Zoltan

30 Jahre Bukarest – 25 Jahre Temeswar: Zwei Schulen, ein Bildungsauftrag für Europa

Rund 200 geladene Gäste aus ganz Rumänien und Deutschland versammelten sich am Abend des 15. Mai 2025 im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus in Temeswar, um das gemeinsame Jubiläum zweier herausragender deutsch-rumänischer Bildungsprojekte zu feiern. Die Deutsche Spezialabteilung am Goethe-Kolleg Bukarest besteht seit 30 Jahren, die am Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar seit 25 Jahren. Beide gelten als Leuchttürme internationaler Bildungspartnerschaft – imVerbund mit vier anderen exklusiven Deutsch-Profil-Schulen des Typs A ermöglichen sie als einzigen einen deutsch-rumänischen Doppelabschluss.

Bildung als Brücke – über Sprachen, Systeme, Kulturen hinweg

Die Veranstaltung vereinte Repräsentantinnen und Repräsentanten des rumänischen Bildungsministeriums, des Auswärtigen Amts, der deutschen Botschaft, der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), der Städte Temeswar und Bukarest sowie zahlreiche Mitglieder der Schul- und Fachöffentlichkeit beider Länder. Frank Lembke und Elmar Wulff, die Leiter der beiden Abteilungen, begrüßten gemeinsam ein breites Spektrum von Gästen: Schulleitungen, ehemalige Kolleginnen und Kollegen, Eltern, Absolventinnen und Absolventen sowie politische und gesellschaftliche Wegbegleiter der letzten Jahrzehnte.

„Konstante Größe in bewegten Zeiten“

In seiner Ansprache betonte Stefan Rössel, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt: „Schulen wie Ihre sind ein ganz zentraler Bestandteil der Auswärtigen Kultur- und Gesellschaftspolitik. Sie schaffen nachhaltige Verbindungen zwischen den Gesellschaften über Grenzen hinweg. Sie vermitteln ein modernes Deutschlandbild – und tragen zu einem gemeinsamen Verständnis von Europa bei.“ Auch Oliver Class, ZfA-Regionalbeauftragter, unterstrich die Bedeutung langfristiger Bildungskooperation: „Solche konstanten Größen geben Sicherheit, Gewissheit und Verlässlichkeit. Die beiden Spezialabteilungen tragen Sorge dafür, dass sich junge Menschen bilden können, um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu bewältigen.“

„Wer Europa will, braucht Spezialabteilungen“

Im Mittelpunkt des Abends stand die Präsentation der Jubiläumspublikation „Mehr als ein Vierteljahrhundert: Deutsche Spezialabteilungen in Rumänien“, herausgegeben von Frank Lembke und Elmar Wulff. Der Band dokumentiert Entstehung, Entwicklung und Perspektiven beider Abteilungen, vereint Gründungsgeschichten, Bildungsbiographien und bildungstheoretische Analysen. In seiner Ansprache formulierte Wulff das Bildungsverständnis beider Abteilungen prägnant: „Wer Europa will, braucht Spezialabteilungen – denn hier erleben junge Menschen, dass zwei Länder mit ihren unterschiedlichen Traditionen wie selbstverständlich zusammenarbeiten, Differenzen überwinden, ihre Potenziale zusammenführen und gemeinsam immer wieder neu Lösungen finden.“ Lembke verwies auf die bleibende Aktualität des ursprünglichen Bildungsauftrags: „Viele der Grundgedanken jener frühen Phase – unter veränderten gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen – haben nichts an Relevanz eingebüßt, das Gegenteil ist eher der Fall.“

„Bildung, die Weltoffenheit einübt“

Auch die rumänische Seite unterstrich die Bedeutung des bilateralen Modells. Alexandru Szepesi, Vertreter des rumänischen Bildungsministeriums, würdigte die Abteilungen als Orte, „an denen Schüler zur Eigenverantwortung befähigt werden und lernen, sich kritisch, kreativ und weltoffen in einer komplexen Welt zu bewegen.“ Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Simone Oldenburg, betonte in ihrem schriftlichen Grußwort: „Die Spezialabteilungen sind ein Zeichen der Freundschaft zwischen Deutschland und Rumänien. Sie bieten eine moderne europäische Bildung, stärken interkulturelle Beziehungen – und bereiten junge Menschen auf eine aktive Rolle in einer globalisierten Welt vor.“

Eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft

Mehr als 3000 Absolventinnen und Absolventen haben seit 1995 ihr deutsches Abitur in Rumänien abgelegt – viele von ihnen mit exzellentem Erfolg. Die Absolventenstudien belegen nicht nur akademische Anschlussfähigkeit an deutsche Universitäten, sondern auch ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz, kritischem Denken und gesellschaftlicher Verantwortung.

28.5.25

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