Grüne Woche an der DSA: die Klassenfahrt der 12er

Autor*innen: Ana Duguleanu, Ilynka Saizu, Tudor Constantinescu, Rareș Frățilă, George Nicolau, Bogdan Pătrașcu

Die beiden 12. Klassen der DSA haben im Kontext der Grünen Woche drei Tage in Kronstadt verbracht. Während dieses Ausflugs hatten wir die Gelegenheit die Stadt zu besichtigen, einen Tag auf eine Biodiversity Farm zu verbringen, auf dem Berg Tâmpa zu wandern und vieles Weitere zu erleben.

Stadtführung (21. April)

Nach unserer Ankunft in Kronstadt checkten wir in unser Hostel ein, in dem wir die nächsten zwei Nächte verbringen würden. Die erste Aktivität, die unsere Lehrer für uns geplant hatten, war eine informative Stadtführung durch das Altstadtzentrum von Kronstadt. Um ehrlich zu sein, die meisten von uns hatten Kronstadt schon mindestens einmal besucht und kannten die Gegend, daher waren meine Erwartungen nicht besonders hoch. Aber der Reiseführer beeindruckte uns alle mit vielen interessanten Fakten, die wir übersehen hatten oder noch nicht kannten. Es ist leicht, sich in der Schönheit der Stadt zu verlieren und ihre lange Geschichte nicht richtig zu würdigen, aber dank unserer Lehrer und des Reiseführers gelang es uns, mehr von der Schönheit Kronstadts zu begreifen und seine reiche Kultur zu erleben.

Und so begann unsere kleine Tour an diesem warmen Abend. Zuerst wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, und die Gruppe, in der ich gelandet bin, hatte ihren ersten Stopp vor einem Haus, das seit seit der Revolution von 1989 nicht renoviert worden war. Daher hatte es noch Einschusslöcher an den Wänden, ein Zeugnis der blutigen Kämpfe, die im ganzen Land stattgefunden hatten. Viele der Gebäude waren bereits repariert worden, bevor die meisten von uns überhaupt geboren wurden, daher hinterließen die Überreste eines so wichtigen Moments in unserer Geschichte bei uns allen einen starken Eindruck.

Unsere Tour führte uns weiter zum Marktplatz, der Piața Sfatului, wo wir mehr über die Geschichte der sieben Burgen erfuhren, die von den Sachsen im Mittelalter gegründet wurden. Kronstadt ist eine von diesen und war einst eine freie Stadt sowie ein bedeutendes Wirtschaftszentrum. Allerdings war sie geprägt von der Trennung zwischen Rumänen und Sachsen, was sich deutlich durch die Entstehung des rumänischen Stadtviertels außerhalb der Festungsanlagen zeigte. Als wir am Fuße der majestätischen Schwarzen Kirche anhielten, erzählte uns der Reiseführer interessante Fakten über das imposante Bauwerk: wie es erbaut wurde, mystische Legenden und tragische Geschichten. Die schwarzen Steine, aus denen die lutherische Kirche besteht, waren ursprünglich weiß, doch im späten 17. Jahrhundert breitete sich ein großer Brand über die gesamte Stadt aus, der die Steine verkohlte. Hier erfuhren wir auch von der freundschaftlichen Rivalität zwischen Hermannstadt und Kronstadt darüber, wer die höchste Kirche bauen könnte. Mit dem Bau der Schwarzen Kirche gewann schließlich Kronstadt den Wettbewerb. Im Schatten der großen Kirche befand sich eine Schule, die nach dem einflussreichen Pädagogen Johannes Honterus benannt war. Schüler wie wir lernen dort Deutsch, ein toller Zufall! 🙂

Weiter durch die engen Gassen der Altstadt, darunter die Fadengasse, die einst von der Feuerwehr genutzt wurde, erfuhren wir mehr über die Legenden, die diese Stadt seit Jahrhunderten prägen, wie die Legende des Seilers und seiner Tochter. Es handelte von einer geheimen Liebesbeziehung des Mädchens, die von ihrem Vater nicht akzeptiert wurde. Die Fadengasse war einst ein Ort voller Geheimnisse und Romantik, und die Geschichten von Liebenden, die sich hier heimlich trafen, berührten uns zutiefst.

Unsere Tour endete am majestätischen Katharinentor, wo wir einen Blick auf die beeindruckende Stadtmauer werfen konnten. Von der Legende des Spionagekindes, das auf der Schwarzen Kirche getötet wurde, bis hin zu den Geschichten von dem berühmten Vlad Țepeș und seiner Konkubine Katharina, erlebten wir die reiche Kultur und Geschichte dieser einzigartigen Stadt. Es war eine Stadtführung, die uns nicht nur historisches Wissen vermittelte, sondern auch unsere Herzen berührte und uns dazu brachte, Kronstadt mit neuen Augen zu sehen.

Cobor Biodiversity Farm (22. April)

Am nächsten Tag ging es dann mit unserem Besuch auf der Cobor Biodiversity Farm weiter. Wir fuhren mit einem (rosa!) Bus aus Kronstadt ab und erreichten die Farm nach ungefähr anderthalb Stunden, in denen wir entweder schliefen oder uns mit lebhaften Gesprächen und Spielen die Zeit vertrieben. Nachdem wir von den gastfreundlichen Menschen dort mit Kaffee und Tee begrüßt wurden, zogen wir uns dick an und erkundeten die Felder. Da es während der Nacht geregnet hatte und wir kurz auch einen Nieselregen erlebten, war der Boden voller Schlamm, durch den wir uns aber zielstrebig weiterkämpften. Schließlich konnten uns ein wenig Regen und Matsch nicht den Spaß verderben! Während der Wanderung trafen wir die stolzen Bewohner der Farm: die Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen und Hunde. Die Mutigsten von uns konnten sogar einige der Pferde streicheln!

Als wir dann zurückkehrten, sahen wir den Arbeitern zu, wie sie ein Gulasch vorbereiteten, und zwar auf eine Art und Weise, wie wir es in Bukarest noch nie gesehen hatten – in einem riesigen Kessel über knisterndem Feuer. Währenddessen konnten wir mit den Hunden spielen und lernten die kleine Hündin „Schnitzel“ kennen. Das Gulasch schmeckte beim Mittagessen richtig gut und wir lachten alle über das Sprichwort „Hunger ist der beste Koch“, dessen Bedeutung wir endlich verstanden – nach der Wanderung fühlte sich nämlich jeder Bissen himmlisch an.

Nach dem Mittagessen genossen wir alle ein wenig Freizeit, in der jeder ermutigt wurde, die Farm zu erkunden. Einige nahmen am Bogenschießen teil und konkurrierten mit größter Meisterschaft, während andere etwas Entspannenderes vorzogen und sich in den Stall schlichen, wo Schnitzels Welpen auf den Heuhaufen schliefen.

Danach kehrten wir gesättigt wieder aufs Feld zurück, um dort einige Dornbüsche zu pflanzen, die eine Art Hecke bilden sollten. Wir wollten ja in der Grünen Woche unsere Erde möglichst grüner machen. Mit Spaten bewaffnet gruben wir die Erde aus, gossen ein bisschen Wasser darüber, das wir selbst in Eimern geschleppt hatten, und setzten schließlich die kleinen Büsche sorgfältig ein, die wir mit einer Gartenschere ein bisschen in Form brachten. Natürlich gab es auch einige, die den eher philosophischen Teil des bäuerlichen Lebens vorzogen und im kalten Gras blieben, sich an ein Holzstück lehnten und die Wolken betrachteten oder über andere Themen diskutierten.

Am Ende des Tages waren wir alle mächtig stolz auf uns und verließen die Farm in unserem rosa Bus mit dem Gefühl, einen Beitrag für die Umwelt geleistet zu haben. Trotzdem war jetzt auf der Rückfahrt zum Hostel eine Sache anders: Wir sind alle im Bus eingeschlafen!

Wanderung (23. April)

Ausgehend von Kronstadt haben wir eine Wanderung zum Gipfel des Tâmpa begonnen. Obwohl wir einen angenehmen Spaziergang erwartet hatten, stellte sich der Weg als viel schwieriger heraus. Während wir uns bemühten, den schmalen und rutschigen Pfad hinaufzusteigen, wurde uns klar, dass die Herausforderung größer war als gedacht. Trotzdem hat sich die Anstrengung gelohnt, als wir den Gipfel erreichten und mit einer traumhaften Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Berge belohnt wurden. Zahlreiche Menschen haben sich der Herausforderung angeschlossen und sind gemeinsam mit uns aufgestiegen. Dennoch war der schwierigste Teil des Abenteuers der Abstieg. Der steile und rutschige Weg stellte unsere Fähigkeiten auf die Probe, und mehrmals sind wir abgerutscht.

Schließlich war es aber ein unvergessliches Erlebnis, das uns gezeigt hat, dass am Ende eines harten Weges eine wunderschöne Erfahrung und ein Selbstwertgefühl stehen, das man selten findet.

Unsere Eindrücke

Jetzt sollen wir sehen, wie sich unsere Schüler*innen in Kronstadt gefühlt haben: Allgemein ist die Stadt Kronstadt voll von Kultur, mittelalterliche Architektur und Geschichte, also gab es für jeden einen Bereich, der ihn in dieser Klassenfahrt interessieren könnte.

Es gab einige lustigere Situationen mit den Zimmern, die wir nicht erwartet hatten, aber (wie immer) haben wir das Beste daraus gemacht.

Eine Schülerin der 12C meint: „Es war eine Gelegenheit, Zeit zusammen zu verbringen, bevor wir getrennte Wege gehen und auch, um unsere Klassenlehrer näher kennenzulernen, nicht nur als Lehrer, sondern auch als Personen. Das schlechte Wetter schien anfangs wie eine Katastrophe, aber die süßen Tiere auf der Farm waren genug, um uns dazu zu bringen, den Regen und den Schlamm zu vergessen.“

„Das Essen auf der Farm war für mich das Highlight der Klassenfahrt“, sagt jemand aus der 12B. Das können wir auf jeden Fall bestätigen, denn das Gulasch hat nach der Wanderung auf dem idyllischen Gelände der Cobor Farm richtig gut geschmeckt.

Eine Schülerin der 12B behauptet in einem kurzen Interview: „Wir waren schon seit langer Zeit sehr aufgeregt auf eine Klassenfahrt, um einfach Zeit miteinander zu verbringen, ohne in der Schule zu sein. Es war sehr angenehm, dass Leute einander halfen, Bäume auf der Farm zu Pflanzen, obwohl sie nicht immer so eng befreundet sind. Ein Highlight: als sich viele von uns in einem Lokal getroffen haben und aus einem einfachen Gespräch ein Tanzabend entstanden ist, obwohl die Musik eigentlich nur von einem Handy zu hören war und obwohl es eigentlich ringsum keine andere Party gab.“

Die Freiheit, die uns die Lehrer verliehen haben, ohne distanziert oder abwesend zu sein war ein Punkt, den einige Schüler der beiden Klassen genannt haben. Die Atmosphäre wirkte somit meistens sehr positiv und eine gute Beziehung zwischen den Schüler*innen und den Lehrern der DSA wurde gefördert.

Also könnt ihr schon aus den Berichten der Schüler die Schlussfolgerung ziehen, dass die 12. Klassen der DSA viel Spaß in Kronstadt hatten und sich freuen, eine Aktivität, die der Umwelt hilft, unternommen zu haben.

Veröffentlicht am 13.05.2024
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