Schulgeschichte
Geschichte des Deutschen Goethe-Kollegs
Das Deutsche Goethe-Kolleg Bukarest, das sich in der Cihoschi-Straße Nummer 17 befindet, hat eine beeindruckende Geschichte von über 200 Jahren. Sie beginnt am Anfang des Jahres 1751, als in dem Pfarrhaus aus dem Stejarilor-Viertel (die heutige Lutheranische Straße) die Schule der evangelischen Gemeinschaft von dem Lehrer Peter Roth gegründet wird.
Der Unterricht wird in deutscher Sprache abgehalten. Während der Anfänge findet er koedukativ statt, jedoch gibt es in der Geschichte der Schule auch längere Phasen, in denen die Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet werden, wie zum Beispiel ab dem Jahr 1855.
Die Schule zieht 1866 in ein neues, mit der Unterstützung des Ministeriums für religiöse Angelegenheiten gebauten Gebäudes in die Lutheranischen Straße.
Auf Grund der politischen Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg trennt sie sich allerdings 1948 von der evangelischen Kirche und wird zum Staatseigentum.
Das nächste bedeutende Jahr ist 1956, als die die Anerkennung als Bildungsinstitution unter dem Namen Schule Nummer 21, später Lyzeum Nr. 21, vollzogen wird.
Kurz darauf, 1959, zieht die Schule in die Nuferilor-Straße, dann 1973 schließlich in die Cihoschi-Straße. 1976 wird sie schließlich unter dem Namen Real-humanistisches Lyzeum Nr.3 bekannt, 1977 heißt sie kurz Lyzeum für Mathematik-Physik Nr.6, um dann 1982 ihr Profil zu wechseln und sich abschließend Industrielles Lyzeum Nr.34 zu nennen.
Nach der Freiheit, die die Revolution im Jahr 1989 beschert, kehrt die Schule zu ihrer theoretischen Tradition zurück. Im Jahr 1990/91 wählt sie den Namen Theoretisches Lyzeum Hermann Oberth, wobei sie ihre Position als zur deutschen Gemeinschaft gehörende Schule stärkt.
Heutzutage ist die Schule als Deutsches Goethe-Kolleg bekannt, eine Schule, die ihre besondere Ausstrahlung, die sie sich in dem rumänisch-deutschen Erziehungssystem gebildet hat, immer noch behält.
Geschichte der Deutschen Spezialabteilung
Wie wurde die Entstehung der DSA ermöglicht?
Es wurde eine Kommission aus sieben Lehrern gebildet, unter denen Robert Schwarz, der damalige Schulleiter, ich als der stellvertretende Schulleiter und andere Lehrer, die im Schulverwaltungsrat waren, waren. Wir haben damals versucht, in Kontakt mit ehemaligen Schülern zu kommen, um sie davon zu überzeugen, an unserer Schule zu unterrichten. Auf diese Weise schafften wir es, 46 neue Lehrer anzustellen, womit die Schulaufsicht und das Ministerium auch einverstanden waren.
Im Juni ’90 fanden Straßenbewegungen der Bergarbeiter statt. Sie waren sehr aggressiv, wollten unsere Schule durchsuchen. Man auch öffentlich davon erfahren erfahren und viele neue Lehrer sind in der Folge im Ausland geblieben. Es war eine Zeit, in der so viele das Land verlassen haben! Dann fragten wir uns, wie dieser Lehrermangel nun behoben werden konnte. Schon im Frühling hatten wir über eine Schule der Botschaft der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik gehört und gingen dorthin zu Besuch. In der Schule sprachen alle Lehrer gutes Deutsch.
Wir fragten sie, ob sie und der deutsche Staat damit einverstanden wären, dass ein paar von ihnen in Rumänien, an unserer Schule unterrichten würden. Es kamen zwei Lehrer aus jener Schule: Dagmar Michalak als Deutschlehrerin und Dorle Bezer als Grundschullehrerin. Reinhar Pleil, ein Musiklehrer, wurde aus Deutschland geschickt. Sie waren die ersten deutschen Lehrer an unserer Schule. Danach kam Erna Sonnenberg, eine Zeichenlehrerin, sie war Journalistin und schrieb auch Reportagen. Langsam änderten sich die Dinge, ohne dass wir es am Anfang merkten. Ich unterstützte danach die Gründung einer Klasse mit Lehrern aus Deutschland, die wir dringend brauchten. Wir waren 50 Jahre von Deutschland isoliert gewesen. Auch die Deutschen aus dem Osten durften selbst keine oder nur wenige Kontakte mit uns haben. Das waren ganz irre Zeiten! Wir schafften es schließlich, dieses Programm zu starten. Nach langen Verhandlungen schickte uns Deutschland weitere Lehrer. Eine schriftliche Vereinbarung diesbezüglich gab es allerdings erst 1996. Bis 1996 funktionierte alles weniger formell, auf der Basis von Vertrauen und gutem Willen. So entstand die Deutsche Abteilung am Goethe-Kolleg.