Schuljahre im Wandel

~Eine Reflexion von Daria Ciurea, Schülerin der Klasse 10B


Autorin: Maria Mihai

Fast die Hälfte der Schulzeit kann wie im Fluge vergehen. Daria Ciurea, Schülerin der Klasse 10B, reflektiert über ihre Reise durch die Schuljahre und teilt spannende Einblicke in die Veränderungen, die sie während dieser Zeit erlebt hat. Von den Erwartungen in der 9. Klasse bis hin zu Unterrichtsmethoden und der Dynamik des Lernens – Daria gibt uns einen Einblick in ihre Entwicklung und teilt wertvolle Ratschläge für Schüler, die sich auf ähnliche Schritte vorbereiten.

Maria: Wie hat die Pandemie deinen Entscheidungsprozess in Bezug auf die Spezialabteilung beeinflusst?

Daria: Die Pandemie fing an, als ich in der 6. Klasse war. Ich dachte nicht so viel darüber nach, was ich nach der 8. Klasse machen würde. Ich würde sagen, dass die Pandemie keinen Einfluss auf meine Entscheidung hatte. Während der Pandemie habe ich viel gelesen, sehr viel gemalt. Trotzdem habe ich meine Schularbeit so wie immer erledigt. Ich glaube, nur die sozialen Aspekte waren betroffen. 

Maria: Welche waren deine anfänglichen Erwartungen für die 9. Klasse? Wie lassen sich diese mit der Realität vergleichen? 

Daria: Ehrlich gesagt habe ich nicht sehr viele Erwartungen gehabt, weil ich auch nichts darüber wusste, außer dem, was ich irgendwo hörte. Ich kannte keine älteren Schüler, die mir etwas davon erzählen konnten. Ich dachte, es würde wie immer sein, dass anstatt nur rumänischer Lehrkräfte auch deutsche Lehrerkräfte Unterricht halten würden. Als ich die 9. Klasse angefangen habe, habe ich erfahren, dass es nicht das Gleiche ist, dass irgendwie der Lernprozess unterschiedlich ist. Dieser ist jedoch für meine eigene Lehrmethode sehr geeignet.

Maria: Wie du gesagt hast, gibt es Unterschiede. Welche sind die bemerkenswerten bei den Unterrichtsmethoden und der Lernumgebung?  

Daria: Ich glaube, dass die Lehrkraft die Beteiligung am Unterricht stark erwartet. Ich war immer aktiv, aber es war kein Muss, bis ich die 9. Klasse anfing. Jetzt schafft man einen Dialog mit den Lehrkräften, der Unterricht ist dynamisch.

Maria: Hat sich die Integration von Technologie auf den Lernprozess ausgewirkt? 

Daria: Ja, ich bin damit wirklich zufrieden. Ich benutze ein iPad für meine Arbeit anstatt meiner Hefte. Ich sehe jetzt auch dein iPad. (lacht)

Meine Notizen sind digital. Es ist einfacher mit Texten zu arbeiten, mit Quellen in Geschichte, in Deutsch. In Mathe sind die Graphen einfacher zu zeichnen. Das Lernmaterial, das von den Lehrern gebracht wird, sieht besser aus. Die Integration der Technologie macht die Schule spannender für alle. 

Maria: Du hast bereits auf die bestimmte Dynamik des Unterrichts hingewiesen – gab es bestimmte Kooperationsaufgaben, die neu für dich waren? 

Daria: Ja, wir hatten nicht nur Präsentationen zu erstellen, die aus Dokumentationen aus dem Internet gestaltet werden. Wir mussten zum Beispiel einen Stop-Motion-Film oder einen Trailer kreieren. Ich glaube, mit dieser Art von Projekten können wir sowohl mit unterschiedlichen Bereichen in Kontakt kommen als auch unsere Teamarbeit-Skills verbessern. Es macht auch viel Spaß. 

Maria: Klar. Nach deiner Erfahrung beteiligen sich so die Schüler mehr oder weniger stark am Unterricht? 

Daria: So wie ich gesagt habe, die deutschen Lehrkräfte erwarten Mitarbeit. Für die Sonstige-Mitarbeits-Note (SoMi-Note) muss man sehr aktiv sein. Das ist wie eine “Belohnung”, kann ich sagen, aber man sollte sich nicht nur für diese Note beteiligen, denn wenn man aktiv am Unterricht teilnimmt, wird es einfacher, die Informationen im Kopf zu behalten.

Wenn man nicht nur passiv zuhört, sondern auch versucht, zu der Stunde beizutragen, wird man automatisch mehr lernen, besser verstehen. Die ganze Klasse beteiligt sich mehr. 

Maria: Wenn du jetzt dein erstes Jahr mit dem aktuellen vergleichst, in welchen Bereichen hast du das Gefühl, dass du dich am meisten weiterentwickelt hast? 

Daria: Erstens drücke ich mich besser auf Deutsch aus. Das war ein großes Problem für mich, aber immer, wenn ich etwas sagen wollte, hatten die Lehrer Geduld. Diese Hilfe von den Lehrern, diese Erwartung und Ermutigung haben mir geholfen, immer besser zu sein. 

Mit der Zeit, mit viel Schreiben, habe ich mich in der deutschen Sprache sehr entwickelt. Ich habe mich auch besser angepasst, weil zum Beispiel in Mathe alles mehr praktisch ist und die Übungen als Lebensprobleme dargestellt werden. Es ist eine andere Denkweise benötigt, an die ich noch nicht gewöhnt war, sodass ich Zeit brauchte, mich in der 9. Klasse anzupassen. Aber ich glaube, wir arbeiten mehr dieses Jahr. Ich finde es besser, dass ich mich jetzt an das neue System gewöhnt habe. 

Maria: Um jetzt unser Interview zu beenden, würde ich dich fragen: Wenn du auch auf deinen Übergang zurückblickst und bedenkst, was in der Oberstufe bevorsteht, was würdest du jüngeren Schülern raten, um sich vorzubereiten? 

Daria: Ich kann jetzt nichts über die Oberstufe sagen, weil ich davon nur von Elft- und Zwölftklässlern erfahren habe. Ich werde darüber in einem Interview nächstes Jahr sprechen, falls das stattfindet. 

Maria: Weiß ich nicht. (beide lachen)

Daria: Werden wir sehen. Wenn ich an meine Erfahrung denke, glaube ich, dass es am wichtigsten für die jüngeren Schüler sein wird, dass sie offen bleiben. Ich fand es schwierig, mich zum Beispiel in Mathe am Anfang anzupassen, da alles praktisch ist. Aber ich glaube, es ist besser so, dass man alles angewandt lernt.

Wenn sie auch Angst haben, dass sie sich auf Deutsch nicht gut ausdrücken, sollten sie das hinter sich lassen.

Wenn sie nicht sicher in Bezug auf sich selbst sind und während der Stunde zu antworten, müssen sie nur den Mut haben, die Hand zu heben, weil die Lehrer ihnen zuhören werden. Mit der Zeit verringert sich diese Empfindlichkeit. Es wird immer besser, das ist meine Erfahrung. Am Anfang war es schwieriger. Ich zögerte manchmal zu antworten. Aber die Schule dreht sich um Selbstentwicklung. Man muss nicht immer gut anfangen, sondern sich schrittweise selbst verbessern. Das muss man immer im Kopf haben: Man kommt in die Schule, um für sich selbst und für die eigene Zukunft zu lernen.

Maria: Danke sehr, Daria, für deine Zeit und Einblicke. Ich hoffe, dass es dir auch viel Spaß gemacht hat. 

Veröffentlicht am 07.02.2024
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