Zwischen Berufsräumen und Bratwurst Ein Erlebnis von der Berufsmesse an der DSBU

Von Victor Buhaescu, Radu Iacob & Irina Avram-Popa

Am 10. Oktober 2025 fand an der Deutschen Schule Bukarest eine Studien- und Berufsmesse statt. Sie bot Schüler:innen die Möglichkeit, direkt mit Arbeitgebern, Universitäten und Fachleuten aus verschiedenen Bereichen ins Gespräch zu kommen. Die Klassen 10,11 und 12 der Spezialabteiung vom Goethe-Kolleg haben daran teilgenommen. Die Stimmung war freundlich, lebendig und voller Energie. Die Veranstaltung war groß angelegt, aber dennoch überschaubar. Neugierige Schüler:innen erkundeten die Stände, während Lehrer:innen und Aussteller:innen geduldig erklärten, welche Wege nach dem Abitur offenstehen.

 

Erste Eindrücke: Aufbau und Atmosphäre

Wir kamen um 12:20 Uhr an und kurz darauf, um 12:30 Uhr, startete die Messe offiziell. Schon bei der Ankunft fiel uns auf, wie gut alles organisiert war – und wie beeindruckend die Schule selbst wirkte. Die Gebäude waren modern und gepflegt, die Spielplätze einladend, und überall standen hilfsbereite Betreuer:innen bereit.

In dem inneren Hof präsentierten sich zahlreiche Unternehmen und Einrichtungen. Vertreten waren unter anderem: Bawi Construction, Politehnica, Animawings, die Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer, Arensia, die Bundeswehr, die Deutsche Botschaft, die Universität Bukarest, Uniqa Versicherung  und viele andere.

Für das Mittagessen war ebenfalls gesorgt – neben der Kantine gab es extra für die Gäste einen Bratwurststand.

Ein weiterer Teil der Messe waren die Online-Infoveranstaltungen verschiedener Hochschulen. Dort wurden Studiengänge vorgestellt und man konnte direkt Fragen stellen. Zur Auswahl standen unter anderem: die Fachhochschule Kufstein, die Universität Konstanz, die Universität Köln, Informationen zu einem Dualen Studium bei IBM, die Universität Osnabrück, die Fachhochschule Wien, die University of Cambridge, die Universität Wien, die Universität Cluj, die Universität Stuttgart .

Vor den Vorträgen versammelten sich viele auf der Plaza. Die Sonne schien, die Würste brutzelten, und überall hörte man angeregte Gespräche. Zwischen den Ständen mischten sich Schüler:innen, Lehrer:innen und Vertreter:innen, die entspannt miteinander plauderten. Niemand wirkte gestresst – die Gespräche fühlten sich nie wie Pflicht an. Man spürte, dass alle mit Begeisterung von ihrer Arbeit und ihren Chancen erzählten. 

Neben Informationen boten die Stände auch kleine Extras wie Kappen, Haribo oder Popcorn. Besonders beliebt waren aber die echten Bratwürste vom Grill auf der Plaza – sie mussten zwar gekauft werden, waren aber ihr Geld wert. Während der Duft über den Platz zog, bildeten sich kleine Gruppen von Schüler:innen, die lachten, diskutierten und Ideen austauschten.

 

Victors Sichtweise: Zwischen Bits, Quanten und dualem Lernen

Mein Tag begann mit dem Workshop zum dualen Studium bei IBM. Dort trafen wir zwei Vertreter:innen – eine Mitarbeiterin, die bereits drei sehr unterschiedliche Aufgaben im Unternehmen übernommen hatte, und einen Schüler der Deutschen Schule Bukarest, der derzeit ein duales Studium bei IBM absolviert.

Die Präsentation war modern und interaktiv gestaltet. Über eine Website konnten wir Fragen beantworten und gleichzeitig Neues über IBM erfahren. Besonders spannend fand ich, wie vielseitig ein duales Studium ist: Man lernt und arbeitet zugleich, übernimmt echte Verantwortung und wird dafür bezahlt. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir der Satz der IBM-Mitarbeiterin: „Nichts ist unmöglich, wenn du es dir vornimmst.“

Sie erzählte außerdem, dass IBM einen von nur drei Quantencomputern weltweit besitzt – beeindruckend, wie greifbar Zukunftstechnologien dort werden. Ich habe verstanden, dass man im Beruf nicht perfekt sein muss, sondern neugierig und bereit, ständig Neues zu lernen.

Später besuchte ich den Vortrag „Studieren in Wien“, der sich dem Thema Nachhaltigkeit widmete. Auch wenn das nicht ganz meinem persönlichen Interesse entsprach, fand ich es spannend zu sehen, wie international und vielfältig ein Studium dort gestaltet sein kann. Am Ende sagte ich: „Ich habe jetzt ein viel klareres Bild davon, wie ein duales Studium funktioniert und was mich in Deutschland erwartet.“

 

Radus Sichtweise: Medizin, Forschung und neue Perspektiven

Mich interessierte besonders die Universität zu Köln und ihre medizinische Fakultät. Dort erfuhr ich, dass die Universität über 300 Studiengänge anbietet – von Medizin und Neurowissenschaften bis zu Japanstudien. Besonders beeindruckend fand ich, dass Köln als einzige deutsche Universität Neurowissenschaften mit klarem Praxisbezug anbietet.

Darüber hinaus gibt es dort sogenannte interkalate Module – freiwillige Zusatzkurse, in denen Studierende in andere Fachrichtungen hineinschnuppern können, etwa Kommunikation oder „Wissenschaft für Nicht-Mediziner:innen“. Die Referentin stellte außerdem das duale Studium in klinischer Pflege vor, das theoretisches Lernen mit praktischer Arbeit in der Klinik kombiniert. Ich fand es faszinierend, wie modern und flexibel deutsche Universitäten ihr Studium gestalten.

Am Stand von Arensia lernte ich schließlich, dass man auch außerhalb der klassischen Medizin in der Forschung arbeiten kann – zum Beispiel bei klinischen Studien für neue Medikamente in der Hämatologie oder Onkologie. Diese Gespräche gaben mir neue Ideen, wie man medizinisches Wissen praktisch einsetzen kann.

 

Was bleibt?

Es war schön zu sehen, wie Schüler:innen aus verschiedenen Jahrgängen miteinander ins Gespräch kamen. Viele redeten über ihre Zukunftspläne, tauschten Eindrücke aus und gaben sich gegenseitig Tipps zu Universitäten und möglichen Karrierewegen.

Als wir am Nachmittag die Messe verließen, war der Tag wie im Flug vergangen. Wir hatten so viel gesehen, gehört und gelernt, dass die Zeit kaum auffiel.

Zurück bleiben neue Perspektiven und mehr Klarheit über Studienrichtungen, Karrieremöglichkeiten und die vielen Wege, die sich nach dem Abitur eröffnen. Die Messe an der DSBU hat uns gezeigt, dass Zukunft nichts Abstraktes ist – sie beginnt genau dort, wo man Fragen stellt, zuhört und offen bleibt für Neues. Der Tag hat uns viele Anregungen, Einblicke und neue Perspektiven gegeben. Ein großes Dankeschön geht an Herrn Lewandowski für die Organisation und Begleitung.

Wir freuen uns schon jetzt auf die Messe im nächsten Jahr!

Und ja: Die Bratwurst war wirklich hervorragend.

15.10.25

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